Monday, February 20, 2012

Liebe entmutigte Mutter

Liebe Leserin,
auf dieser Seite werden Artikel veröffentlicht, die aus dem Amerikanischen übersetzt wurden. Aufgrund kultureller Unterschiede können dabei vereinzelt Unklarheiten oder Missverständnisse entstehen. Die Autorin der Originalartikel ist gerne bereit, darauf einzugehen und Fragen zu beantworten. Die Übersetzerin erreichen sie unter: claudia[at]wiediger.net


Liebe entmutigte Mutter,

ich habe gehört, dass du Mühe hast gegen die Angst anzukämpfen, die ihren Weg zu dir nach Hause gefunden hat. Sie kam, als du im Bett lagst, gelähmt bei dem Gedanken an einen neuen Tag. Es tut mir sehr leid, dass du so fühlst. Ich versichere dir: ich fühle mit dir.

Es gibt Tage, an denen es sich anfühlt, als wäre das Leben als Mutter ein einziges Versagen. Ich sehne mich nach Ruhe von meinen Kindern. Ich möchte mich der Herausforderung entziehen, sie zu erziehen. Aber es scheint mir nie zu gelingen. Ich weiss, wie du fühlst, wenn du lieber in deinem Zimmer bleiben willst, weil du dich vor den Angriffen deiner Kinder fürchtest, die gerade eher Piranhas ähneln.

Die meisten, mit denen du gesprochen hast, haben dir sicherlich schon Ratschläge gegeben. Dieselben Dinge habe ich in solch schwierigen Zeiten auch gehört. Manche sagten vielleicht: „Du musst auf eine regelmässige Stille Zeit achten.“ Oder vielleicht: „Plane konkreter, damit du immer weisst, was als nächstes dran ist.“ Oh, und was ich am meisten liebe, ist: „Gönn dir etwas Ruhe!“. Ich weiss nicht, wie es dir damit geht, aber keiner dieser Ratschläge hat mich je aus dem dunklen Tal geholt. Sind das gute Ratschläge? Ja klar! Aber sie lösen das Problem nicht.

Ich bin etwas zurückhaltend, dir einen Rat zu geben. Aber ich habe das Gefühl, dass du das, was ich dir zu sagen habe, sonst von niemandem zu hören bekommst. Das, was ich schreibe, schreibe ich als verzweifelte Mutter, die am Ende mit ihrer Kraft ist. Eine Mutter, die echte Freiheit und Zufriedenheit in ihrem wunderbaren Erlöser gefunden hat. Und ich möchte, dass auch du diese Freiheit findest. Darf ich?

Jedes Mal, wenn mich die Angst packte und ich sie nicht loswerden konnte, gab es einen offensichtlichen Grund dafür: ich konnte einfach nicht glauben, dass Gott so gut ist, wie Er es von sich behauptet.

Es war, als stecke ich im Sand fest. Meine Räder drehen durch und bringen mich nur noch tiefer nach unten. Ich versuche, alles zu tun, damit Gott mich annimmt, statt zu glauben, dass Christus es bereits für mich erworben hat. Ich rede mir ein, es müsse da noch mehr geben, das ich tun könne, obwohl mich Christus auffordert zu ruhen.

Ich gehe fälschlicherweise davon aus zu glauben, dass die Worte „Es ist vollbracht“ nur für das Ende von Christi Leiden am Kreuz gelte, nicht aber für das vollendete Werk an meiner Stelle. So schufte ich, und sorge mich, ob ich wirklich genug tue, um seine geliebte Tochter genannt zu werden.

Ständig denke ich darüber nach, dass ich einfach mehr machen und besser sein müsste. Doch das führt in meinem Herzen nur dazu, dass ich entweder an der Arbeit, die ich so verbissen mache, versage und verzweifle. Oder ich schaffe es und werde stolz. Beide Reaktionen sind sündhaft. Zwischen diesen beiden schwinge ich in meinem Herzen hin und her, bis ich zum Kreuz schaue, um es fest zu nageln.

Erst wenn das Pendel stehen bleibt, sehe ich, wie Christi Menschwerdung, sein sündloses Leben, sein Tod und seine Auferstehung bis ins Detail an meiner Stelle geschehen ist, damit Gott in all seiner hell strahlenden Heiligkeit sein Gesicht mir zuwenden konnte. Wenn ich sehe, wie schön es ist, mich in der Felsspalte zu bergen, die mir Schutz, Ruhe und Trost gibt, dann kann ich aufhören mich zu quälen. Ich gehöre Ihm.

Liebe Freundin: Das Leben, das du lebst, gehört nicht dir. Wenn Christus dein Erlöser ist, dann ist dein Leben in Ihm. Nicht das, was du tust, macht dich zu seiner geliebten Tochter, die Ihm gefällt. Es ist die Tatsache, dass dein Leben Christi Leben ist; Christi Leben ist dein Leben. Du bist gestorben und bist nun eins mit Ihm. Und das kann sich nie mehr ändern. Er ist dein neues Leben. Er ist bei dir, wenn du Angst hast. Er betet für dich, liebt dich und stellt dich fehlerlos und gerecht vor Seinen Vater.

Bitte höre auf, die Lügen zu glauben, die andere dir erzählen. Du musst dir deinen Weg in Seine Gegenwart nicht erarbeiten. Hör auf zu glauben, du müsstest dafür arbeiten, damit du dort bleiben darfst! Hör auf zu glauben, all die Arbeit, die du heute tust - Gesichter, Popos und Böden zu putzen - müsste perfekt gemacht werden, um seine Liebe zu behalten! Trau dich, jetzt zu glauben, dass nichts, was du heute tun wirst - weder Gutes noch Schlechtes, weder eine gute noch eine Schlechte Einstellung - die Liebe deines Vaters zu dir ändern wird! Erfreue dich an Seiner unfassbaren Gnade!

Ich habe nur einen Bruchteil von dem gesagt, was in meinen Augen nötig für dich ist zu hören. Und ich bete, dass dein Herz im Evangelium Trost findet. Geh nun! Ruhe in seinem vollbrachten Werk! Und glaube, dass Gott so gut ist, wie Er es von sich behauptet.

Herzlich,
eine Mutter, der du wichtig bist

No comments:

Post a Comment